Hinweis: Es handelt sich um die teilweise überholte Urfassung von 1987, die als Anlage zur Satzung dem Antrag an das Amtsgericht Montabaur auf Eintragung in das Vereinsregister beigefügt wurde und immer noch Bestandteil der Satzung ist. Er enthält so wichtige Gedanken wie z.B. die obligatorisch vorgeschriebene paritätische Besetzung aller WFU-Organe mit Männer und Frauen, als von dem später entstandenen Begriff der sog. „Quotenfrau“ noch keine Rede war.

Aber damals gab es noch keinen Zerfall der Sowjetunion, keine deutsche Wiedervereinigung, kein Internet und keine Handys, weder Google noch KI. Insbesondere aufgrund der durch das Internet entstandenen globalen Interkommunikationsmöglichkeiten lässt sich jetzt die Friedensvision der WFU („a brotherhood of man“) weltweit verbreiten. Der mehr als 30 Jahre alte „Weltfriedensplan“ wird zeitnah von einem Gremium der WFU in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern überarbeitet.

Inhalt
Seite
Die zwei Möwen 2
1. Die Ausgangssituation 3
2. Die Ursache der Probleme 4
3. Bewußtseinserweiterung 5
4. Die Verantwortlichkeit des Einzelnen 8
5. Integration weiblicher Qualitäten 9
6. Ökologisches Denken und Handeln 10
7. Konsequenter Humanismus 11
8. Die „cultura animi“ des neuen Zeitalters 12
9. Die Verantwortung der Medien 13
10. Das Wachstum der Weltbevölkerung 14
11. Die Weltwirtschaft der Zukunft 15
12. Eine planetare Friedensordnung 17
13. Der Weltfriedensvertrag 20
14. Konturen einer VEREINIGTEN MENSCHHEIT 23
15. Verwirklichung 25

Literatur 27

DIE ZWEI MÖWEN

Am Strand des Ozeans, so erzählt ein Weiser, nisteten zwei Möwen. Sie hatten zwei Eier in ihr Nest gelegt und wollten friedlich brüten. Da nahm ihnen der Ozean mit einer großen Welle die Eier weg. Aufgeregt flatterten die Möwen hin und her. „Bitte gib‘ uns die Eier wieder!“ Der Ozean gab keine Antwort. Die Möwen baten und flehten immer wieder: „Gib‘ uns doch bitte die Eier zurück!“ Aber der Ozean reagierte nicht. Da setzten die Möwen dem Ozean eine letzte Frist: „Wenn Du bis morgen mittag um zwölf Uhr die Eier nicht zurückgegeben hast, werden wir dich austrocknen.“ Der Ozean blieb unbeeindruckt.
Als die Zeit abgelaufen war, begannen die beiden Möwen, das Wasser des Ozeans mit ihren Schnäbeln aufzunehmen und an Land zu bringen. Sie wiederholten dies immer wieder, unermüdlich, unbeirrbar. Der Ozean aber blieb ungerührt. Da kamen andere Möwen hinzu. „Was macht ihr denn da?“, und sie begannen mitzuhelfen. Immer mehr Möwen kamen. Unzählige Vögel, riesige Vogelschwärme waren es schließlich, die mithalfen, das Wasser des Ozeans aufzunehmen und fortzutragen. Doch der Ozean reagierte nicht.
Dann aber wurde der Gott der Vögel aufmerksam auf das, was da vor sich ging, und ER schaltete sich ein. Da besann sich der Ozean, gab die Eier zurück und der Friede war wiederhergestellt.
Was lehrt uns diese Parabel? Wenn wir ein Ziel als richtig erkannt haben, dann mag es noch so weit entfernt sein, noch so utopisch scheinen, wir müssen einfach anfangen, darauf zuzugehen, Schritt für Schritt. Es werden sich immer mehr Menschen anschließen, und irgendwann wird das Ziel mit göttlicher Hilfe keine Utopie mehr, sondern Realität sein.

1. Die Ausgangssituation

Die Menschheit befindet sich in einer existentiellen Krise, die mit den überkommenen politischen Modellen und Vorstellungen nicht zu lösen ist. die Flucht vor nuklearen und ökologischen katastrophalen, die Bedrohung unserer natürlichen Umwelt, die Energie- und Rohstoffproblematik, das menschenunwürdige Elend in der Dritten Welt, der Rüstungswettlauf, die Schwierigkeiten der Weltwirtschaft, die steigende Flut von Gewalt und Verbrechen, die Krise im Gesundheitswesen; Die Problem häufen sich, Riesige soziale und ökologische Probleme drängen auf eine Lösung jedes Jahr verhungern 15 Millionen Menschen, vor allem Kinder, stirbt der Wald und wächst die Wüste, während gleichzeitig die Nationalstaaten jährlich ca. 900 Milliarden für die Rüstung ausgeben und sich 40 % der wissenschaftlichen Elite der Menschheit mit der Herstellung von Waffen beschäftigen.
Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch (Hölderlin): Es ist Zeit für eine planetare Wende, eine geistige und gesellschaftliche Neuorientierung der Menschheit. Ebenso, wie in der Vergangenheit die hervorragendsten Köpfe dieser Welt die Realisierung unglaublicher technischer Utopien ermöglicht haben, muß die geistige Elite der Menschheit, alle vernünftigen und verantwortungsbewußten Menschen, nun daran gehen, in einer weltweit konzertierten Aktion „die menschliche Utopie des Messianischen Zeitalters“ (1a) zu verwirklichen: Die VEREINIGTE MENSCHHEIT, die in einer gesunden Umwelt frei von ökonomischen, politischen und sozialen Zwänge, Krieg und Klassenkampf in Solidarität und Frieden miteinander lebt.
Dies erscheint gegenwärtig ebenso utopisch wie vor fünfhundert Jahren das Fliegen oder vor fünfzig Jahren die Landung auf dem Mond. Gerade diese Beispiele zeigen aber , daß der Mensch aufgrund seiner geistigen Qualitäten in der Lage ist, alles zu erreichen, woran er glaubt, vorausgesetzt, er hat von diesem Ziel eine klare Vorstellung, den brennenden Wunsch, es zu verwirklichen und den unbeugsamen Willen, ohne Rücksicht auf unlösbar erscheinende Detailprobleme Schritt für Schritt darauf zuzugehen (2).
Die Frage, wie eine solche VEREINIGTE MENSCHHEIT aussehen wird, läßt sich gegenwärtig noch nicht abschließend beantworten. Ihr endgültiges Erscheinungsbild wird sich erst auf dem Weg dorthin zu formen beginnen und das macht flexibles Handeln erforderlich. Es lassen sich aber bereits jetzt eine Reihe von Schwerpunkten aufzeigen, bei denen anzusetzen ist, damit es endlich „Friede auf Erden „ gibt.
Dabei ist zu sehen, daß sich die nachfolgend angesprochenen Themenbereich einander durchdringen und überschneiden. Deshalb werden sie – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – zwanglos aneinandergereiht und nicht im streng logischen Sinn gegliedert. Ferner ist darauf hinzuweisen, daß es sich entsprechend dem Charakter des vorliegenden Papiers jeweils nur um kurzgefaßte Thesen handeln kann und daß die detaillierte Ausarbeitung dieser Gedanken einer späteren ausführlichen Darstellung vorbehalten bleibt.

2. Die Ursachen der Probleme

Der erste Schritt zum Weltfrieden und zu einer VEREINIGTEN MENSCHHEIT besteht darin, die eigentliche Ursache der geschilderten Probleme zu erkennen. Sie liegt in der Vorherrschaft des rationalen Denkens, das zu einer Trennung von Mensch (Subjekt) und der Welt (Objekt), zur Spaltung von Geist und Materie (3a) geführt hat. Das menschliche Gehirn ist zweigeteilt: Während die linke Gehirnhälfte auf analytisches, lineares Denken spezialisiert ist (logischer Verstand), funktioniert die rechte Hirnhemisphäre überwiegend auf ganzheitliche Weise, indem sie einzelne, auch widersprüchliche, Ideen koordiniert und auf einem „energetischen Nenner“ zur Synthese bringt. Nach zuverlässigen Erkenntnissen ist es vorwiegend die rechte Gehirnhälfte, die den Menschen mit seiner Umwelt und letztlich dem kosmischen Gesamtgeschehen verbindet und synchronisiert, sie ist der Sitz der schöpferischen, innovativen und evolutionären Fähigkeiten des Menschen (3b).
Im Laufe der Generationen wurde jedoch die Ausbildung des Menschen immer einseitiger auf die Entwicklung seines logischen Verstandes, seiner intellektuellen ratio, gerichtet. Dadurch ging die wichtigste Eigenschaft des menschlichen Geistes, seine Fähigkeit zur Synthese von logischem Verstand und intuitivem, ganzheitlichen Erfassen zunehmend verloren. Hand in Hand mit dieser Entwicklung entstand eine auf rationaler, analytischem Denken aufgebaute patriarchalische und antiökologische Gesellschaft, in der die Natur ebenso wie die Frau manipuliert, ausgebeutet und als dem Manne untertan erklärt wurde (3c).
Die Folge war eine tiefe Entfremdung des Menschen gegenüber seinem eigenen Selbst, gegenüber seinem Nächsten, gegenüber der Natur und zwischen den Nationen. Die Menschen wurden immer materialistischer und egoistischer, Angst und Mißtrauen nahmen überhand. Nächstenliebe, Mitgefühl, Selbstdisziplin und Vertrauen in die göttliche Führung gingen verloren, die Religionen als eigentliche Verbindungsstellen zwischen dem Absoluten (Geist) und dem Relativen (Materie) erstarrten mehr und mehr zu künstlichen Theoriegebäuden. Die Menschheit geriet mehr und mehr aus dem Gleichgewicht, die Schwierigkeiten wuchsen.
Diese Zusammenhänge müssen klar erkannt werden, um eine wirksame Strategie zu entwickeln, die Schwierigkeiten zu meisten. Aus der Ursache folgt die Lösung: Sie liegt in der Überwindung der Subjekt-Objekt-Trennung und in der Rückkehr der Einzelnen in die Ganzheit des Lebens. Gelingt dies, dann wird der Mensch zum Frieden mit sich selbst und mit seiner Umwelt gelangen, und dann werden sie Völker der Erde aufeinander zugehen, endgültig Frieden schließen und künftig alle ökologischen, ökonomischen und sozialen Probleme auf der Grundlage völliger Gewaltlosigkeit gemeinsam bewältigen.

3. Bewußtseinserweiterung

Aus dem Vorhergehenden ergibt sich die wichtige Folgerung: Die Wende beginnt im eigenen Kopf! Nach wissenschaftlichen Feststellungen nutzt der Mensch aufgrund der verloren gegangenen Qualitäten seines Bewußtseins nur 5- 10 % seiner geistigen Kapazität. Hier liegt ein riesiges Potential menschlicher Qualitäten brach, das erschlossen werden kann und muß. Dies wird einen „Bewußtseinssprung“ der Menschheit bewirken, der sie befähigen wird, sich künftig im Einklang mit sich selbst, den göttlichen Geboten und den Naturgesetzen zu leben.
Ein erweitertes Bewußtsein
– läßt den Menschen erkennen, daß die Schöpfung eine Einheit ist und alle Menschen ohne Ausnahme Teil des einheitlichen Organismus‘ Erde sind (4a),
– ermöglicht ganzheitliche Konzepte und integriertes Handeln im Erziehung- und Bildungswesen, im Gesundheits- und Ernährungs-bereich, im Arbeits- und Wirtschaftsleben, im Bereich der Ökologie usw.,
– verbessert die Qualität des Menschen, indem sie seine individuelle Persönlichkeitsentfaltung beschleunigt, seine egoistischen und materialistische Einstellung verringert, ihn befähigt, im Einklang mich sich und seiner Umwelt zu leben, und ihn kreativer, intelligenter, verantwortungsbewußter und friedfertiger, sowie seelisch und damit auch körperlich gesünder macht,
– verändert die vorherrschende Haben- zur Seins-Orientierung im Sinne von Erich Fromm (1b),
– baut die Geißel der Menschheit, nämlich Angst und Mißtrauen in der Gesellschaft, unter den Nationalstaaten und zwischen den Ideologien ab,
– wirkt dem verhängnisvollen Souveränitätsdenken der Nationalstaaten entgegen, welches wirksame Lösungen multilaterale und planetarer Probleme verhindert,
– läßt eine Gesellschaft mit hoher „Synergie“ entstehen, in welcher die Individualinteressen und die Gruppeninteressen weitgehend identisch sind (4b),
– und führt schließlich zu einer neuen planetaren Ethik und zu einem weltweiten Zeitalter der Aufklärung (englisch: Enlightenment), (4c, 10a).
Die Bewußtseinserweiterung möglichst vieler Menschen ist der Schlüssel zum Weltfrieden. Auf ihr muß das Schwergewicht aller Friedensbemühun-gen liegen. Deshalb ist ein essentieller Bestandteil des vorliegenden WELTFRIEDENSPLANES eine BEWUSSTSEINSSTRATEGIE, also ein gezieltes Programm zur Förderung des Bewußtseinsentwicklung möglichst vieler Menschen (GEISTIGE AUFRÜSTUNG). Dies bedeutet ein gezieltes Wirken für eine beschleunigte individuelle und kollektive Bewußtseins-erweiterung der Weltbevölkerung im Hinblick auf die Ganzheit der Schöpfung, die Erkenntnis der göttlichen Gebote und der Naturgesetze sowie auf die Verantwortung für den Planeten Erde und alle seiner Bewohner.
In diesem Zusammenhang fördert die WFU
– die Erforschung der Funktionsweise des menschlichen Gehirns und des menschlichen Bewußtseins, sowie die Anwendung der dadurch gewonnenen Erkenntnisse,
– die Verbreitung bewährter persönlichkeitsfördernder Programme und geistiger Techniken wie Yoga und Meditation sowie religiöser Übungen (z.B. Gebet, Exerzitien usw.),
– Studienprogramme, die sich unter Einbeziehung der Weisheitslehren aller Kulturen mit der Bedeutung des menschlichen Bewußtseins und der praktischen Anwendung der dadurch gewonnenen Erkenntnisse beschäftigen,
– der Erziehung zu geistigen, ethisch-moralischen, religiösen, musischen und kulturellen Werten,
– sowie – im Hinblick auf die Einheit von Körper, Geist und Seele – gesunde Lebens- und Ernährungsweisen und die körperlich-sportliche Betätigung der Bevölkerung.
Nur durch BEWUSSTSEINSERWEITERUNG erhält der Mensch die erforderliche „aufrichtige Kraft zu einer kohärenten und großmütigen inneren Erneuerung“ (5) und zu dem erforderlichen dramatischen und rapiden Wandel menschlicher Einstellungen, speziell in den Bereichen des reproduktiven Verhaltens, des Wirtschaftswachstums, der Technologie, des Umweltschutzes und der Konfliktlösung (1c).

4. Die Verantwortlichkeit des Einzelnen

Ein Berg ist nur zu versetzen, wenn er in viele kleine Einzellasten aufgeteilt wird. Ebenso kann das Problem des Weltfriedens nur dadurch gelöst werden, daß jeder/jede Einzelne sich endgültig und unabdingbar zum Weltfrieden entschließt.
Dies bedeutet seine/ihre eigene individuelle Entscheidung,
– daß er/sie selbst sich zur Harmonie und Friedfertigkeit erzieht und sich in seiner/ihrer Familie, gegenüber den Verwandten, Freundeten, Nachbarn, Berufskollegen usw. entsprechend verhält (Frieden mit sich selbst und mit dem Nächsten),
– daß er/sie selbst alles daran setzt, im Rahmen seiner/ihrer Möglich-keiten die Umwelt zu schützen und die Naturgesetze einzuhalten (Frieden mit der Natur)
– und daß er/sie selbst für sein/ihre Person die Existenz weltweiter Vernichtungswaffen unter keine Umständen akzeptiert, sondern sich nach besten Kräften für ihre Anschaffung und eine neue planetare Friedensordnung einsetzt (Frieden unter den Völkern).
Äußerer Friede setzt inneren Frieden voraus! „Sich unabdingbar und endgültig zum Weltfrieden entschließen“ heißt also, sich bewußt auf dieses gemeinsame Ziel auszurichten und sich in seiner persönlichen Lebenssituation entsprechend zu verhalten.
Dazu gehört:
– Gefühle der Verletztheit durch Gedanken der Liebe, der Vergebung un der Verbundenheit zu ersetzen,
– jegliche Angriffsgedanken und „Verurteilungen“ zu eliminieren,
– die Ängste der Vergangenheit und der Zukunft aufzugeben und allein im Jetzt und Selbst zu leben,
– das eigene Denken zu kontrollieren und nur noch positive, liebevolle und konstruktive Gedanken zuzulassen,
– jegliche Verurteilung zu unterlassen, eine Welt ohne Schuldige wahrzunehmen (6).
Vor allem aber gehört dazu, daß sie der /die Einzelne gezielt um die Beschleunigung seiner/ihrer Bewußtseinsentwicklung bemüht (z.B. durch geistige Techniken der Persönlichkeitsentfaltung, Meditation, Gebet, gesunde Ernährung usw.). Denn sonst bleiben solche guten Vorsätze, so zeigt die Erfahrung, nur fromme Wünsche.
Das Zusammenwirken aller individuelle Friedensbemühungen führt dann zum Weltfrieden.

5. Integration weiblicher Qualitäten

Eine der Hauptursachen der gesellschaftlichen Fehlentwicklung ist die jahr¬tausendealte, in nahezu allen Kulturen zu beobachtende patriarchalische Alleinherrschaft des Mannes. Sie entzieht der Gesellschaft wesentliche weibliche Energie, die zum Aufbau eines harmonisch funktionierenden Organismus‘ unerläßlich ist. Die Frau nimmt in der Kleingruppe „Familie“ regelmäßig die Aufgabe wahr, für Harmonie zu sorgen und zum Frieden zu erziehen. Sie muß diese wichtige Führungsfunktion auch in die Großgruppe „Gesellschaft“ einbringen. Hier hat die bisherige Überbetonung männlicher Werte, wie „rational, analytisch, leistungsbezogen, wettbewerbsorientiert, fordernd, dynamisch, aggressiv“ usw. zum Aufbau entsprechend einseitiger, weitgehend disharmonischen Verhältnisse und Strukturen geführt. Demgegenüber muß gewährleistet sein, daß künftig bei allen gesellschaftlichen Entwicklungen und Entscheidungsprozessen in gleicher Weise auch die eher mit dem Weiblichen zu assoziierenden Werte wie „bewahrend, gebend, rezeptiv, kooperativ, intuitiv, ganzheitlich“ usw. einfließen. Dadurch entsteht, in Begriffen der chinesischen Philosophie formuliert, ein ausgewogenes Verhältnis von YIN und YANG. Erst in der Synthese weiblicher und männlicher Energien erreicht die Gesellschaft eine neue, hohe Qualität. Gleichzeitig fördert eine solche Entwicklung verstärkt die Herausbildung weiblicher und männlicher Eigenschaften beim Individuum, und zwar wechselseitig sowohl beim Mann als auch bei der Frau.
Um die gleichberechtigte und gleichverpflichtete Teilnahme der Frau an der gemeinsamen Verantwortung für die Gesellschaft zu gewährleisten, muß die paritätische Mitwirkung von Frauen in allen maßgeblichen politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsgremien normativ abgesichert werden (vgl. z. B. § 11 der Satzung der WFU).

5. Ökologisches Denken und Handeln

Der Mensch ist Teil der Natur, er ist existentiell in seine natürliche Umwelt eingebunden. So wie jede Zelle im menschlichen Körper das Gesamtgefüge des Organismus beeinflußt, ebenso wirkt auch jeder Einzelne auf seinen „sozialen Körper“, seine Umwelt, ein, die das erweiterte Feld seines eigenen individuellen Lebens ist. Auch die Erde ist ein Organismus (vg. oben). Er kann nur am Leben bleiben und gedeihen, wenn alle seine Glieder – Boden, Wasser, Luft, Pflanzen, Ziere und Menschen – den Naturgesetzen entsprechend harmonisch miteinander kooperieren. Das erfordert Verantwortungsbewußtsein gegenüber der Natur und ganzheitliches, ökologisches Denken und Handeln in allen Bereichen des Lebens.
Hierzu gehört
– daß nicht regenerierbare Ressourcen (Kohle, Erdöl, Mineralien, usw.) so weit wie möglich geschont und substituiert werden,
– daß die generativen Ressourcen (Boden, Wasser, Luft) maßvoll und sinnvoll genutzt werden um der Gefahr ihrer Erschöpfung und der irreparablen Zerstörung des ökologischen Gleichgewichts der Erde entgegenzuwirken,
– daß nur solche Wissenschaft und Forschung unterstützt werden, die nicht auf eine Ausbeutung von Mensch und Natur abzielen, sondern die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und die Verwirkli-chung der Einheit Mensch und Natur im Auge hat.

6. Konsequenter Humanismus

Die neue Weltgemeinschaft muß von der Ehrfurcht vor dem Leben geprägt sein, vom Geist des Gebens und der Sorge für die Mitmenschen. Diese neue humanistische Grundhaltung einer allseitig ausgebildeten Menschlichkeit ist Folge eines positiven Menschenbildes: Der Mensch ist nicht, wie manche meinen, ein unverbesserlicher Egoist und Materialist, seine wahre Natur ist auf kreatives Schaffen und auf friedliche Zusammenarbeit ausgerichtet. Er ist Träger geistiger Werte und berufen, dies durch Entwicklung seiner seelisch-geistigen Fähigkeiten, durch Aneignung von ideell orientiertem Wissen und Können, durch Verwirklichung einer sinngebundenen Lebensführung und durch Selbstvervollkommnung zum Ausdruck zu bringen, Der Mensch ist mit Weisheit, Güte und edler Gesinnung ausgezeichnet: Jeder Mensch hat eine göttliche Seele.
Konsequenter Humanismus bedeutet also,
– daß das Ziel allen gesellschaftlichen Bestrebens die Förderung des menschlichen Wohlergehens und die Verhinderung menschlichen Leidens ist,
– daß grundlegende ethischen Werte wie Liebe, Wahrheit, Toleranz, Bescheidenheit, Rechtschaffenheit, Hilfsbereitschaft, Mitgefühl und Nächstenliebe wiederbelebt und zur Richtschnur jeglichen zwischen-menschlichen und politischen Verhaltens auf allen gesellschaftlichen Ebenen, also von der Familie bis hin zur neuen planetaren Gesell-schaft, werden müssen,
– daß in der Gesellschaft eine positive mitmenschliche Gesinnung vorherrscht, eine bejahende Einstellung zu Ehe, Familie, Partnerschaft und Freundschaft,
– daß ein neues Verhältnis zwischen Mensch und Natur hergestellt wird, die auf Kooperation und Erhaltung, nicht dagegen auf Ausbeutung beruht, daß das Wissen um die qualitative Einzigartigkeit des menschlichen Lebens unabhängig von Volkszugehörigkeit, Rasse, Kultur, Weltanschauung und Intelligenzquotient Allgemeingut wird,
– daß die in der Chart der Vereinten Nationen niedergelegten Menschenrechte und Grundfreiheiten für alle Menschen weltweit zu verwirklichen sind,
– daß alle Menschen einen naturgegebenen bedingungslosen Rechts-anspruch auf Persönlichkeitsentfaltung und auf Partizipation an den materiellen und immateriellen Gütern dieser Erde haben. Dazu gehört der Anspruch jedes Menschen auf die Befriedigung der sozialen Grundbedürfnisse an Nahrung, Kleidung, Wohnung und Bildung (1d, 7a). Dieser Anspruch auf die sog. sozialen Minima ist eine grundlegende Frage der Solidarität und der Humanität der Menschen untereinander.

7. Die „cultura animi“ des neuen Zeitalters

Mit der Entstehung einer neuen Weltgemeinschaft vollzieht sich ein grundlegender Wandel auf dem Gebiet der menschlichen Kultur. Dabei ist zwischen Kultur und Zivilisation zu unterscheiden. Während der Begriff der Zivilisation die durch Wissenschaft und Technik veränderten materiellen und sozialen Gegebenheiten der menschlichen Gesellschaft umschrieben werden, sind unter Kultur im objektiven Sinn die Wertsysteme und Sinngefüge zu verstehen, die der Mensch – entsprechend seiner, Volkszugehörigkeit, seiner Rasse und seines Lebensraumes, den klima-tischen Grundbedingungen und seiner spezifischen Lebensweise – in unterschiedlichster Weise geschaffen hat: Philosophie, Wissenschaft, Kunst, Religion, Sittlichkeit, Sprache und Recht. Diese Kulturbereiche stellen eine Objektivierung der höchsten geistig-ideellen Werte dar: Des physisch und metaphysisch Wahren, des Guten, des Schönen, des Erhabenen, des Heiligen. Dies gilt in gleicher Weise für alle Völker und Kulturen auf der ganzen Welt.
In Zukunft wird durch die Wiederverknüpfung der genannten Kultur-bereiche (Philosophie, Wissenschaft, Kunst usw. mit den aufgeführten höchsten geistig-ideellen Werten eine „cultura animi“ entstehen, eine Kultur des Herzens, der Menschlichkeit, der Würde, Weisheit und Liebe. Sie verbindet die positiven Elemente der modernen Zivilisation mit einem humanistischen Wertsystem und berücksichtigt dabei Kulturformen, Ziele und Ansprüche aller Menschen auf der ganzen Erde, so daß die kulturelle Vielfalt der Menschheit bewahrt und erweitert wird.
Träger der so beschriebenen „cultura animi“ ist der Mensch mit Kultur im subjektiven Sinn, also mit entsprechenden subjektiven seelisch-geistigen Wesens- und Charaktermerkmalen.
Ihn Kennzeichnen
– die Fähigkeit zum Erleben kultureller Werte im Sinne eines meta-physischen, ästhetischen und sittlichen Wertempfindens, die Fähigkeit zur Bewunderung, zum Staunen, zur Ehrfurcht und zur Begeisterung für Kulturschöpfungen und Kultureinrichtungen,
– eine geistig-ideell orientierte Kulturgesinnung,
– ein kulturbewußtes sinn- und werterfülltes Wissen und Können,
– kulturelles Verantwortungsbewußtsein und aktive, wertbezogene Kul-turpflege.

8. Die Verantwortung der Medien

Jeder Gedanke, jedes gesprochene und jedes geschriebene Wort hat je nach seinem Inhalt eine nützliche oder eine schädliche Wirkung. Wir erschaffen das, was wir denken. Negative Nachrichten erzeugen Angst und Mißtrauen, hämische Kommentare Spott und Hohn, boshafte Beiträge Haß und Lieblosigkeit, gewalttätige Filme Aggressivität. Positive Nachrichten, konstruktive Beiträge dagegen erzeugen Hoffnung, Vertrauen, Liebe, Mitgefühl und soziales Verhalten.
Wegen dieser geistigen Gesetzmäßigkeiten tragen Presse, Funk und Fernsehen eine ganz besondere Verantwortung. Denn sie prägen und beeinflussen den Menschen, seine Kultur und seine Entwicklung in höchstem Maße. Deshalb dürfen künftig Nachrichten, Kommentare, Artikel, Rundfunk- und Fernsehsendungen nur nach ihrem Informations-wert und dem Grad ihres aufbauenden, positiven Inhalts und ihres sozialen Wertes, nicht dagegen unter kommerziellen Gesichtspunkten veröffentlicht werden (3e). Negativnachrichten, die wegen ihrer besseren Verkäuflichkeit und aus Gründen der Sensationslust verbreitet werden, sind zu vermeiden. Sie werden mit zunehmender Bewußtseinsentwicklung in der Bevölkerung ohnehin keinen Markt mehr haben.
Wegen der wichtigen Rolle der Medien bei der Entstehung der neuem menschlichen Gesellschaft ist eine sorgfältige qualitative und charakterliche Auswahl und eine entsprechende Ausbildung der Journalisten und Redakteure – gerade im Hinblick auf das Wissen um die oben dargestellten Gesetzmäßigkeiten – sicherzustellen.

10. Das Wachstum der Weltbevölkerung

Um eine klare Vorstellung von der Menschheit im neuen Zeitalter entwickeln zu können, bedarf es einer Prognose über die Zahl der dann auf der Erde lebenden Menschen. Dabei ist allen Kassandrarufen zeit-genössischer Weltuntergangspropheten entgegenzutreten, die eine Vernichtung der menschlichen Zivilisation allein schon wegen einer angeblich exponentiell ins Unermeßliche wachsenden Bevölkerung vorhersagen. Die Erdbevölkerung wird sich nach Schätzungen der UNO, der Weltbank und informierter Wissenschaftler (4d) bei einer Zahl von etwa 10 Milliarden Menschen einpendeln.
Wie zu dieser Verlangsamung und schließlich zum Stillstand de Wachstums der Weltbevölkerung kommt, braucht hier nicht im einzelnen erörtert zu werden. Voraussichtlich beruht dies auf dem inzwischen weltweit festgestellten Phänomen, daß aufgrund eines Zusammenspiels sozialer und psychologischer Kräfte die Lebensqualität – Erfüllung materieller Bedürfnisse, ein Gefühl des Wohlergehens, Vertrauen in die Zukunft usw. – einem wirksamen selbstregulierenden Effekt auf das Bevölkerungs-wachstum hat (5).
Jedenfalls scheint es ein Naturgesetz zu sein, daß sich Holonen (Ganzheiten, die selbst wieder Teile von höheren Ganzheiten sind oder werden) bei Erreichung einer bestimmten Individuenzahl zu Lebensformen auf einer höher entwickelten Organisationsstufe zusammenschließen. Solche Organismen wachsen bis zu einer Zahl von etwa 10 Milliarden. Wenn sie diese Größe erreicht haben, wird das quantitative Wachstum nach außen von einer neuen Evolutionsebene abgelöst, die durch qualitatives Wachstum nach innen, einer Vernetzung der Zellen untereinander gekennzeichnet ist (4e,f). Legt man diese Hypothese auch der weiteren Entwicklung des Organismus‘ Erde zugrunde, dann besteht hinsichtlich der Bevölkerungszahl eine feste Größenordnung, an der sich künftige Weltmodelle orientieren können.
Es unterliegt aber keinem Zweifel, daß die Erde groß und reich genug ist, einer Zahl von 10 Milliarden Menschen Raum, Nahrung und andere lebens-wichtige Güter zu gewähren. Das ist lediglich eine Frage der Organisation, nämlich der Lösung der mit einer Menschheit dieser Größenordnung verbundenen Infrastruktur-, Kommunikations- und Transportprobleme, eben die innere Vernetzung des Organismus‘ Erde. Alle diese Dinge sind aufgrund des dem Menschen zur Verfügung stehenden unbegrenzten Potentials kreativer Fähigkeiten ohne weiteres lösbar (8).

11. Die Weltwirtschaft der Zukunft

Mit fortschreitender weltweiter Bewußtseinsentwicklung werden vor allem im Bereich der Wirtschaft wichtige Veränderungen eintreten.
Dies beginnt mit einem Umdenken der Wirtschaftswissenschaft. Wirtschaft ist ein besonders bedeutsamer Aspekt eines umfassenden ökologischen und gesellschaftlichen Gewebes von Menschen, die in ständiger Interaktion miteinander und mit ihren natürlichen und künstlichen Hilfsmitteln stehen, um – wirkliche oder vermeintliche – Bedürfnisse zu befriedigen. Während sich die herrschende Wirtschaftstheorie immer noch nahezu ausschließlich auf die Förderung materiellen – nationalen – Wohlstandes konzentriert und dabei von Vorstellungen und Variablen ausgeht, die vor einigen hundert Jahren entstanden und inzwischen durch die sozialen und technischen Veränderungen überholt sind, werden zu den künftigen empirischen und theoretischen Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften auch ökologische Daten, soziale und politische Parameter, psychologische Phänomene, sowie insbesondere ein klarer Bezug zu kulturellen Werten gehören (5a). Dies wird die Wissenschaft in die Lage versetzen, zuverlässige und evolutionäre Szenarien für die Versorgung und Bedarfsdeckung der VEREINIGTEN MENSCHHEIT zu entwickeln.
Eines der zentralen Probleme der Weltwirtschaft der Zukunft ist die Versorgung der gesamten Menschheit mit umweltfreundlicher, ungefähr-licher distribuierbarer und preiswerter Energie. Dies kann nur durch konzentrierte Forschungsarbeit der qualifiziertesten Wissenschaftler der Erde unter Einbeziehung auch unorthodoxer Denkansätze gelöst werden. Es gibt bereits eine Reihe vielversprechender Entwicklungen im Hinblick auf alternative Energien. Allerdings werden solche neuen Energieformen erst dann zur Verfügung stehen, wenn sie nicht zu militärischen Zwecken benutzt werden – ein zusätzliches Argument, endlich Frieden zu schaffen.
Vor allem die Auswirkungen der neuen planetaren Ethik auf den Bereich der Wirtschaft werden das Gesicht der Erde und die Lebensqualität ihrer Bewohner drastisch verändern. Ganzheitliches, ökologisches und konsequent humanistisches Denken und Handeln führt
– zur Neudefinition der wirtschaftlichen Grundbegriffe wie Wachstum, Bruttosozialprodukt, Arbeit, Kapital, Konsumbedürfnis, Wohlstand, Leistung, Produktivität usw.
– zur Beendigung aller nationalen und globalen Wirtschaftskrisen, u.a. auch durch die überschüssigen Finanzmittel aus den aufgelösten Rüstungshaushalten der Nationalstaaten,
– zu einem großen Innovationsschub (z.B. in der Technik, bei den Infra-strukturen, im Transport- und Kommunikationswesen usw.) aufgrund der durch die Abrüstung frei werdenden Industriekapazitäten.
– zur Entwicklung neuer „menschlicher“ Technologien, von kleinem Umfang, dezentralisiert und dem wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungsstand der jeweiligen Nation oder Region angepaßt,
– zum Abbau von Handelshemmnissen und zur Durchsetzung freier Märkte dort, wo sie funktionieren können,
– andererseits zur Einsicht in die Notwendigkeit von im Gesamtinteresse der Menschheit dringend gebotene wirtschaftslenkenden, umwelt-schützenden o.ä. Maßnahmen,
– zu einer einheitlichen Weltwährung unter der Aufsicht einer weisungsbefugten WELTBANK,
– zur Verminderung des weltweiten „Nord-Süd-Gefälles“ zwischen armen und reichen Staaten durch einen PLANETAREN FINANZ-AUSGLEICH und durch den großzügigen Transfers von Ressourcen jeglicher Art aus den Industrienationen in ärmere Länder,
– zur Anerkennung „sozialer minima“ (vgl.o.) für jeden Erdenbürger, also eines garantierten Rechts auf ein Existenzminimum an Kleidung, Nahrung, Wohnung und Bildung (7b),
– zur Entflechtung, Transparenz und Dezentralisierung großer Wirtschaftseinheiten,
– zu einer industriellen Demokratie, in das einzelne Unternehmen nicht nur als ökonomisch technische, sondern auch als soziale Institution verstanden wird, und in der Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechte am Arbeitsplatz voll verwirklicht sind.
Insgesamt wird die Weltwirtschaft der Zukunft von kapitalistischen, zentralistischen und wohlfahrtsstaatlichen Wirtschaftssystemen alter Prägung weit entfernt sein, und gerade deshalb wird sie 10 Milliarden Menschen mit Arbeit und Brot versorgen können.

12. Eine planetare Friedensordnung

Jedes sich ungehindert entwickelnde lebendige System organisiert sich selbst. Deshalb kann die neue planetare Gesellschaft nur auf dem Prinzip einer größtmöglichen dynamischen Selbstorganisation funktionieren. Dies erfordert die Dezentralisierung der vorhandenen gesellschaftlichen Strukturen, und zwar sowohl im wirtschaftlichen (vgl. oben, Blatt 15) als auch im administrativen Bereich (1e, 3g). Der Nationalstaat üblichen Zuschnitts ist für die lokalen Probleme zu groß und für die planetaren zu klein. Die Forderung lautet deshalb: Soviel Dezentralisierung wie möglich und nur so viel zentrale Steuerung wie unerläßlich. Ein derart komplexes, multiples Gebilde wie dieser Organismus Erde dürfte – zumindest nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand – mit einer Weltregierung im herkömmlichen Sinn schwerlich zu verwalten sein (9, 10b). Die Funktion einer Weltregierung wird durch das erweiterte Menschheitsbewußtsein übernommen, welches die Geschicke der Erde von einer höheren geistigen Ebene her optimal lenken wird.
Möglicherweise wird in der angestrebten föderal strukturierten VEREINIGTEN MENSCHHEIT aber auch eine Weltregierung eingesetzt, die aufgrund des zunehmend entwickelten Menschheitsbewusstseins in der Lage ist, die erforderlichen politischen Entscheidungen für die künftige globale föderale organisierte Gemeinschaft aller Nationalstaaten nach den Erfordernissen einer künftigen, auf der Basis von Gleich¬heit, Freiheit und Brü¬derlichkeit aller Menschen und Natio¬nen neu gestalteten Welt zu treffen.
Jedenfalls ist eine neue Form der politischen Organisation auf planetarer Ebene unverzichtbar. Da der Nationalstaat alter Prägung in erster Linie an der Aufrechterhaltung seiner Souveränität und an seinen eigenen Belangen interessiert ist, erweist er sich als Partner für die dringend erforderlichen multilateralen und planetaren Problemlösungen weitgehend ungeeignet. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, ist das Bemühen, solche Problemkomplexe durch Verhandlungen und völkerrechtliche Verträge zu lösen, häufig uneffektiv und wegen der vorherrschenden nationalen Egoismen gewöhnlich zum Scheitern verurteilt. Diese Intergrations-unfähigkeit der Nationalstaaten birgt die größte Kriegsgefahr – man denke etwa an den Falklandkrieg zwischen Argentinien und Großbritannien.
Es kommt hinzu, daß die herrschende Sicherheitsdoktrin der gegenseitigen Abschreckung durch Anhäufung möglichst großer Waffenarsenale aus ethischen und ökonomischen Gründen so schnell wie möglich durch eine andere Friedenssicherungsstrategie ersetzt werden muß. Zum einen können wir uns nämlich angesichts der immer drängender werdenden Problem derartige Ausgaben nicht mehr leisten. Zum anderen stellen die modernen Vernichtungswaffen ein riesiges Gefährdungspotential dar, von dem niemand garantieren kann, daß es nicht eines Tages zur Anwendung kommt; denn schließlich ist es zu diesem Zweck geschaffen worden. Die Folgen wären furchtbar: Allein die zur Zeit vorhandenen 16.000 Megatonnen atomarer Explosionskraft – ganz zu schweigen also von den konventionellen und den mörderischen chemischen und biologischen Waffen – würden genügen, jeden Menschen auf der Erde zwölfmal (!) zu töten.
Die als Folge einer Friedenssicherung ohne Waffen weltweit zusätzlich zur Verfügung stehenden Finanzmittel werden viele der nationalen und der planetaren Probleme lösen und schließlich das Gesicht der Erde verändern. Das oft zu hörende Gegenargument der Bedrohung von Arbeitsplätzen ist ethisch nicht vertretbar und im Übrigen auch sachlich unrichtig. Die zusätzlich gewonnenen industriellen Kapazitäten sind, das ist ausschließlich eine Frage von Intelligenz und Kreativität, für friedliche Zwecke zu nutzen (z. B. neue Technologien im Bereich des Umweltschutzes oder auf dem Energiesektor, Verbesserung der Infrastruktur, Fabriken für die Dritte Welt usw.).
Die Aufgabe besteht also darin, eine planetare Friedensordnung zu entwickeln, welche
– von allen oder zumindest einer großen Mehrheit der Nationalstaaten akzeptiert wird, den Frieden sichert und dadurch die Waffenarsenale entbehrlich macht,
– den Schutz der waffenfreien Länder und die Aufrechterhaltung der Weltordnung sichert,
– für die bilateralen, multilateralen und planetaren Probleme, die den Frieden und teilweise die Existenz der Menschen auf der Erde bedrohen, wirksame, dauerhafte Lösungen gewährleistet.
Dies geschieht durch den Abschluß eines planetaren WELTFRIEDENS-VERTRAGES, in welchem die Nationalstaaten der Erde unter teilweisem Verzicht auf ihre Souveränitätsrecht die völkerrechtliche Grundlage einer VEREINIGTEN MENSCHHEIT schaffen. Hierzu richten sie ein WELTPARLAMENT, einen WELTFRIEDENSRAT und einen WELT-GERICHTSHOF ein. Diese Organe sind zuständig für die Lösung bilateraler, multilateraler und planetarer Problemkomplexe sowie für die Beilegung daraus resultierender – potentiell kriegsverursachender – Mei-nungsverschiedenheiten (z. B. Territorialitätsansprüche, Rohstoffver-teilung, global bedeutsame Umweltfragen usw.). Sie können auf der Grundlage bereits bestehender Weltorganisationen wie UNO und Internationaler Gerichtshof in Den Haag aufgebaut werden.
Das WELTPARLAMENT ist eine weltweit demokratisch gewähltes Organ ähnlich der Vollversammlung der Vereinten Nationen, hat aber im Gegensatz zu dieser echte legislative Kompetenzen in solchen Teilberei-chen, die das Wohl der Menschheit als Ganzes betreffen (z. B. weltweites Verbot von Vernichtungswaffen, ökologische Maßnahmen, einheitliche Sicherheitsvorschriften und Umweltschutzbestimmungen für bestimmte Industriezweige, Bevorratung und Einsparung von Rohstoffen, Regelung der Benutzung des Weltraums usw.).
Der WELTFRIEDENSRAT ist ein aus hervorragenden, unabhängigen Wissenschaftlern aller Fakultäten und aus Vertretern der geistigen und künstlerischen Elite der Menschheit zusammengesetztes Gremium zur Beratung der nationalen Regierungen und zur Erarbeitung effizienter Problemlösungen, die er den betroffenen Nationalstaaten vorschlägt. Er kann diese Empfehlungen vom WELTPARLAMENT mit Gesetzeskraft versehen lassen. Falls einer der betroffenen Staaten den Empfehlungen des Weltfriedensrates widerspricht, kommt es zu einem gerichtlichen Verfahren vor dem nachfolgen beschriebenen Weltgerichtshof. Der Weltfriedensrat verfügt über einen Teil der von den Nationalstaaten aus den eingesparten Rüstungsgeldern bereitgestellten finanziellen Mittel.
Der WELTGERICHTSHOF ist eine unabhängiges richterliches Organ zur Aufrechterhaltung der Weltordnung, zum Schutz der waffenfreien Länder und zur Entscheidung von Streitigkeiten, die im Gesamtinteresse der Menschheit beigelegt werden müssen. Der Weltgerichtshof wird auf der Grundlage einer PLANETAREN VERFASSUNG und den vom Welt-parlament erlassenen Weltgesetzen tätig. Er könnte sich etwa zusammen-setzen aus den jeweils ranghöchsten Richtern und Richterinnen einzelner Nationalstaaten der Erde.. Die zur nötigenfalls zwangsweisen Durchsetzung der Entscheidungen des Gerichtshofes anzuwendenden Mittel könnten von einfachen Sanktionen bis hin zum Einsatz einer PLANETAREN ORDNUNGSMACHT reichen.
Die kulturelle Integrität und Eigenständigkeit der Nationalstaaten wird durch den erwähnten, mit der Einrichtung der vorstehend beschriebenen Organe verbundenen teilweisen Souveränitätsverzicht nicht berührt, sondern bleibt unter allen Umständen unantastbar.

13. Der Weltfriedensvertrag

Der erste Schritt zur Verwirklichung der VEREINIGTEN MENSCHHEIT ist der Abbau von Angst und Mißtrauen unter den Nationalstaaten durch BEWUSSTSEINSERWEITERUNG. In dem Maße, in dem den Bewohnern der Erde bewußt wird, daß sie alle Glieder eines einheitlichen Organismus‘ sind, und daß Frieden nur eine Sache der geistigen Einstellung des Einzelnen ist, schwinden Aggressionsgelüste gegenüber dem Nachbarland auf der einen und die Vorstellung der Notwendigkeit der gegenseitigen Abschreckung durch kostspielige Waffenarsenale und Verteidigungs-systeme auf der anderen Seite.
Parallel hierzu sind die Vorbereitungen für den zweiten Schritt einzuleiten, einem gemeinsamen Willensakt aller Völker in Form eines umfassenden WELTFRIEDENSVERTRAGES.
Er wird auf einer sehr hohen Weltöffentlichkeitsebene abgeschlossen und stellt die völkerrechtliche Grundlage der VEREINIGTEN MENSCHHEIT dar.
Die Initiative hierzu muß von einem oder – besser – mehreren Nationalstaa-ten ausgehen, den sog. Initiativstaaten. Der WELTFRIEDENSVERTRAG ist stufenförmig aufgebaut, so daß jeder Nationalstaat diejenigen Vertrags-teile ratifizieren kann, die ihm annehmbar erscheinen, während er sich die Zustimmung zu den anderen Teilen vorbehält. Dabei ist die erste Stufe so gestaltet, daß zumindest sie von allen Staaten unterschrieben werden kann.
Im einzelnen könnte der Vertrag folgenden Inhalt haben:
1. Stufe
a) Darstellung der neuen planetaren Ethik: ganzheitlich, ökologisch und konsequent humanistisch.
b) Verpflichtung aller Vertragspartner, jegliche Einmischung in die inneren Angelegenheiten des anderen Staates und jede Gewalt-anwendung zu unterlassen.
2. Stufe
c) Verpflichtung der Initiativstaaten (vgl. oben), zusammen mit den NATO-Partnern und den Staaten des Warschauer Paktes ihren Rüstungshaushalt wechselseitig im Wege einer „Abrüstungsspirale“ Jahr für Jahr um einen bestimmten Prozentsatz zu verringern. Dies würde zu einer völligen Abrüstung innerhalb eines überschaubaren Zeitraums führen (beispielsweise wäre bei einer jährlich um 1 % steigenden Abrüstungsquote, beginnend mit 3%, eine totale Ab-rüstung in 12 Jahren vollzogen, ohne daß ein Risiko eingegangen würde).
Sollten die NATO und die Staaten des Warschauer Paktes ihre Mitwirkung verweigern, könnten einzelne Initiativstaaten möglicher-weise auch selbständig, ggf. unter Kündigung bestehender vertragli-cher Verpflichtungen, ihren Verteidigungshaushalt innerhalb einer noch zu bestimmenden Zahl von Jahren auf Null reduzieren. In diesem Fall würden sich die Initiativstaaten sowie alle später beitretenden Staaten solange unter den militärischen Schutz der UNO stellen, bis das neue planetare Friedenssystem funktionsfähig eingerichtet ist. Diese Alternative könnte z.B. auch von beiden deutschen Staaten gemeinsam durchgeführt werden.

Ein anderer Vorschlag ist, dass alle dem Vertrag beitretenden Länder, beginnend mit den sog. Initiativstaaten (S. 21), ihre Rüstungshaushalte um z.B. 90 % reduzieren und sich verpflichten, die verbleibenden z.B. 10 % der UNO für den Ausbau und die Verstärkung der bereits vorhandenen UNO-Truppen zu einer schlagkräftigen Weltfriedensarmee zuzuleiten. Die UNO sichert in diesem Vertrag im Gegenzug zu, in jeglichem Fall einer militärischen Bedrohung des Vertragsstaates – ohne Ansehung der Gründe – Truppen zu entsenden und diesen Staat vor jeglichen Angriffen anderer Staaten zu schützen, ggf. auch mit Waffengewalt.
Die beitretenden Staaten erhalten auf diese Weise erheblich zusätzliche Geldmittel für ihren innerstaatlichen Finanzbedarf, z.B. für die Verbesserung der Sozial- und Rentensysteme, Steuerermäßigungen, u.a. zur Ankurbelung der Wirtschaft, Förderung ökologischer Innovationen, usw., aber auch zur Unterstützung anderer bedürftiger Nationalstaaten, gemeinnütziger Weltorganisationen usw.
Bei allen Alternativen verpflichten sich die abrüstenden Staaten vertraglich, die freiwerdenden Rüstungsmilliarden zu einem im einzelnen noch festzulegenden Anteil bedürftigen Nationalstaaten, gemeinnützigen Weltorganisationen und für die Einrichtung des Weltgerichtshofs, des Weltfriedensrates sowie des Weltparlaments zur Verfügung zu stellen. Hiermit wird auch das geistige Gesetz des Gebens (Goldene Regel) erfüllt, was einen zusätzlichen Schutz der Initiativstaaten bewirkt.

3. Stufe
d) Der Weltfriedensvertrag beinhaltet ferner eine – für die Initiativ-staaten verbindliche – PLANETARE VERFASSUNG.
Diese enthält u.a.
– einen Katalog garantierter Menschenrechte und Grundfrei-heiten,
– als neue völkerrechtliche Einrichtung die sog. WELT-BÜRGERSCHAFT (8b), die neben die Staatsangehörigkeit tritt. Weltbürger wird, wer sich für das Ziel einer VEREINIG-TEN MENSCHHEIT einsetzt,
– eine planetare Hymne, eine planetare Fahne sowie die Festlegung einer Weltsprache, die neben die Muttersprache tritt und weltweit einheitlich an allen Schulen gelehrt wird,
– einen wirtschaftlichen Teil mit einer planetaren Wirtschafts- und Finanzordnung, einer einheitlichen Weltwährung unter der Aufsicht einer weisungsbefugten WELTBANK sowie Vereinbarungen über einen planetaren Finanzausgleich zwischen armen und reichen Nationen.

4. Stufe
e) Schließlich regelt der Weltfriedensvertrag die Einrichtung des oben beschriebenen WELTPARLAMENTS, des WELTFRIEDENS-RATES, des WELTGERICHTSHOFS sowie einer PLANETAREN ORDNUNGSMACHT (Weltpolizei). Gegenstand des Vertrages sind insbesondere die rechtlichen Grundlagen, Verfahrensordnungen u.a. Bestimmungen, aufgrund deren diese Organe tätig werden, sowie die Regelung des Auswahlverfahrens für die personelle Besetzung dieser Gremien. Dabei ist Vorsorge zu treffen, daß das mit der Tätigkeit dieser Organe verbundene Machtpotential nicht mißbraucht werden kann (z. B. durch Rotation der Mitglieder o. ä.).
Die Initiativstaaten und alle später beitretenden Staaten unterwerfen sich in dem Vertrag diesen rechtlichen Regelungen und verzichten in dem dafür erforderlichen Umfang auf ihre nationalstaatlichen Souveränitätsrechte. Dies ist unabdingbare Voraussetzung für das Funktionieren des Systems, und hierin liegt der entscheidende Unterschied zu den bereits bestehenden Weltorganisationen wie UNO, Internationaler Gerichtshof usw.
Weltparlament, Weltfriedensrat und Weltgerichtshof müssen paritätisch mit Männern und Frauen besetzt und diese müssen Weltbürger i. S. von Buchstabe d) sein. Diese Organe werden eingerichtet, sobald sich z. B. ein Drittel der bestehenden National-staaten, die mindestens die Hälfte der Weltbevölkerung vertreten, der Verpflichtungserklärung der Initiativstaaten in dieser 4. Stufe des Weltfriedensvertrages angeschlossen hat.

14. Konturen einer VEREINIGTEN MENSCHHEIT

Zusammenfassend zeigt das Bild der künftigen menschlichen Gemeinschaft folgende Konturen:
Die schwierige Situation des Planeten Erde erzwingt rasche und durch-greifende Lösungen. Nur der Zusammenschluß aller Menschen zu einer VEREINIGTEN MENSCHHEIT gewährleistet eine endgültige, unab-dingbare Sicherung des WELTFRIEDENS. Seine Verwirklichung ist primär eine Bewußtseins- und sekundär eine Organisationsfrage.
Das wachsende Weltbewußtsein läßt die Menschen erkennen, daß sie trotz aller äußerer Unterschiedlichkeiten Teile eines größeren Ganzen, Glieder eines einheitlichen Organismus‘ sind. Dieses Bewußtsein der Einheit führt zu einem neuen Weltbild: Es ist ganzheitlich und integriert, nicht auf Ausbeutung gerichtet, sondern ökologisch, friedlich, vernünftig, humanistisch, solidarisch und – vor allem – optimistisch.
Der Einzelne erkennt seine ureigene Verantwortlichkeit für den Weltfrieden und verhält sich entsprechend. Die überkommenen patriarchalischen Strukturen werden durch eine gleichberechtigte Kooperation von Mann und Frau auf allen Ebenen des gesellschaftlichen und politischen Lebens ersetzt. Eine weltweite neue Kultur auf der Grundlage geistiger Werte, eine „cultura animi“, entsteht, die die höchsten ideellen Werte wieder voll in alle Lebensbereiche wie Philosophie, Wissenschaft, Kunst usw. integriert. Sie behält einerseits die positiven Elemente bei, die durch die Entwicklung der „industriellen Zivilisation“ entstanden sind, bezieht aber andererseits auch die Werte, Ziele und Ansprüche der Menschen in allen Ländern der Erde ein und bewahrt und erweitert so die kulturelle Vielfalt der Menschheit.
Die Medien wissen um ihre besondere Verantwortung. Ihre Arbeit ist positiv, lebensbejahend, integrierend und konstruktiv.
Die Bevölkerung der Erde wird sich bei einer Zahl von 10 Milliarden Menschen einpendeln. Für eine Menschheit dieser Größe stehen ausreichend Platz, Nahrung und materielle Güter zur Verfügung, zumal mit dem Vorhandensein einer umweltfreundlichen, preiswerten und allgemein verfügbaren Energie eines der wichtigsten Probleme der Menschheit gelöst ist. Die Weltwirtschaft der Zukunft wird auf der Grundlage eines ganzheitlichen, ökologischen und konsequent humanistischen Wertsystems, der neuen planetaren Ethik, das Gesicht der Erde und die Lebensqualität ihrer Bewohner drastisch zum Besseren verändern. Die Kluft zwischen armen und reichen Ländern wird durch einen planetaren Finanzausgleich und den großzügigen Transfers von Ressourcen jeglicher Art überbrückt.
Das militärische Sicherheitskonzept der “balance of power“ ist durch eine planetare Friedensordnung ersetzt. Alle Vernichtungswaffen sind abge-schafft. Für eine Übergangszeit sorgt eine planetare Ordnungsmacht (Weltpolizei) für die Sicherheit der Nationalstaaten. Auf globaler Ebene bestehen ein Weltfriedensrat, ein Weltparlament und ein Weltgerichtshof zur Aufrechterhaltung der Weltordnung und zur Lösung multilateraler und planetarer Problemkomplexe. Es gibt eine weisungsbefugte Weltbank, eine einheitlich Weltwährung, eine Welthymne, eine planetare Fahne, eine neben der Muttersprache an allen Schulen gelehrte Weltsprache und die Institution der Weltbürgerschaft.
Rechtsgrundlage der VEREINIGTEN MENSCHHEIT ist der WELT-FRIEDENSVERTRAG, in dem sich die Bewohner der Erde in einem gemeinsamen Willensakt eine PLANETARE VERFASSUNG gegeben und die neue Weltordnung unwiderruflich und unabdingbar vereinbart haben.

16. Verwirklichung

Was das Schicksal der Erde anbelangt, gibt es zwei große Gruppen von Menschen: Die Gleichgültigen und die Engagierten. Letztere gilt es zu gewinnen. Viele von ihnen setzen sich bereits aktiv für den Weltfrieden ein. sie halten Reden, schreiben Bücher, ermahnen, beschwören, fordern zum Handeln auf. Immer mehr Menschen hören und stimmen zu. Viele handeln auch: Sie demonstrieren, bauen Barrikaden, bilden Menschenschlangen und treten einer Friedensbewegung oder ökologischen Vereinigung bei. Der Erfolg ist gering, der Kampf für den Frieden verstärkt die Differenzen, den Gegendruck, das Gefühl der Ohnmacht und den Unfrieden.
Der vorliegende WELTFRIEDENSPLAN verfolgt eine andere Strategie: Wir hören auf zu streiten, anzuklagen und zu beurteilen. Wir lassen los, schließen bedingungslos Frieden auf allen Ebenen, gewinnen dadurch den nötigen Abstand von den Problemen und lösen sie dann gemeinsam, ganzheitlich, emotionslos
Gleichzeitig setzt der WELTFRIEDENSPLAN bei dem eigentlichen „Engpaß“ (Mewes) aller Schwierigkeiten an, indem er gezielt auf die Verbesserung der Qualität des Menschen (Peccei) durch Förderung der Bewußtseinsentwicklung hinarbeitet. Denn auch das Problem des Welt-friedens läßt sich nicht auf der Ebene der materiellen Probleme, sondern nur von der energetischen Ebene her lösen. Nur geistige Energie kann zur Einheit der Völker und zur Universalität des Wissens führen, eines ganz-heitlichen Wissens, das unabhängig von Nation, Rasse, Intelligenzquotient, Weltanschauung und Religion ist. Denn es kommt aus den tiefsten, subtilsten Bereichen der Schöpfung und übersteigt alle Gegensätze, Begrenzungen und Unterschiede, welche die Ursachen des Unfriedens auf der Erde sind.
Jeder kann mitmachen.
Er muß lediglich
– sich selbst uneingeschränkt und unabdingbar für den WELTFRIEDEN entscheiden,
– die Idee des WELTFRIEDENS, der neuen planetaren Ethik und der VEREINIGTEN Menschheit im Sinne dieser Satzung und ihrer Anlage in seinem nächsten Umfeld verbreiten,
– dabei die Verantwortlichkeit jedes Einzelnen betonen
– und, vor allem, seine eigen Bewußtseinsentwicklung beschleunigen, z.B. durch geistige Techniken der Persönlichkeitsentfaltung, Medita-tion, Gebet, gesunde Lebensweise o. ä., Handeln im Einklang mit den Naturgesetzen.
Die Menschheit ist im Begriff, ein neues Bewußtsein zu entwickeln, das sie trotz scheinbaren geistigen, moralischen und kulturellen Niedergangs aus der gegenwärtigen apokalyptischen Phase hinaus zur Einheit und in das eingangs beschriebene messianische Zeitalter führen wird. Das vorliegende Konzept ist ein Programm der Hoffnung, des Vertrauens und des Glaubens an die Kraft des menschlichen Geistes und an die göttliche Gnade. Wenn wir alle unsere geistige Energie, unsere ganze Wunsch- und Willenskraft auf das eine, höchste Menschheitsziel ausrichten, wen wir gemeinsam handeln, an einem Strang in eine Richtung ziehen, dann sind wir stark genug, die Erde zu retten. So wie bei der zu Beginn erzählten Parabel von de Zwei Möwen werden sich immer mehr Menschen den Marsch in eine neue planetare Zukunft anschließen, und irgendwann wird mit göttlicher Hilfe das, was heute vielen noch als Utopie erscheinen mag, Realität sein.
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Literatur
(1) Erich Fromm, Haben oder Sein, 1976
a) a.a.O. Seite 172
b) a.a.O. Seite 176
c) Paul und Anne Ehrlich, Population, Ressources, Environment, zitiert nach Fromm, a.a.O. Seite162
d) a.a.O. Seite 187
e) a.a.O. Seite 181

(2) Joseph Murphy, Die Gesetze des Denkens und Glaubens, 5. Aufl. 1985, und andere Werke dieses Verfassers

(3) Fritjof Capra, Wendezeit, 3. Aufl. 1983
a) a.a.O. Seite 37
b) a.a.O. Seite 325
c) a.a.O. Seite 38
d) a.a.O. Seite 236
e) a.a.O. Seite 462
f) a.a.O. Seite 256
g) a.a.O. Seite 448

(4) Peter Russell, Die erwachende Erde, 1984
a) a.a.O. Seite 157 f.
b) a.a.O. Seiten 119 und 216 f.
c) vgl. zum Begriff der „Erleuchtung“ a.a.O. Seite 166 f.
d) a.a.O. Seite 90
e) a.a.O. Seite 89 f.
f) a.a.O. Seite 103

(5) Papst Johannes Paul II., Neujahrsansprache am 01. Januar 1984

(6) vgl. im Einzelnen G. Jampolsky, Lieben heißt Angst verlieren, 1985

(7) Herrera, Scolnik u.a. Grenzen des Elends, 1977
a) a.a.O. Seite 51 ff.
b) a.a.O. Seite 11 ff.

(8) Richard Buckminster Fuller, Konkrete Utopie, 1974
a) a.a.O. Seite 384
b) a.a.O. Seite 123 f.

(9) Herbert Gruhl, Ein Planet wird geplündert, 1975, Seite 298